di-Trendbarometer 3. Quartal 2024: Die Auslastung sinkt – die Stimmung auch
Ein Beitrag von DDIM Partner Tilo Ferrari, CEO // Deutsche Interim AG – Redaktion: Charly Kahle
Es gibt kaum etwas zu beschönigen: Sinkende Auslastung, höhere Verfügbarkeit, weniger Zuversicht. Im di-Trendbarometer für das dritte Quartal 2024 zeichnen die Antworten von 240 Interim Managerinnen und Managern ein tristes Bild vom aktuellen Interim Markt. Vollauslastung sinkt auf den tiefsten Wert seit zwei Jahren Der Interim Markt ist allem Anschein nach aktuell so schwierig wie seit der Corona-Krise nicht mehr. Die Zahlen des di-Trendbarometers für das dritte Quartal machen das deutlich: Demnach ist der Anteil der voll ausgelasteten Interim Managerinnen und Manager im dritten Quartal auf den tiefsten Wert seit zwei Jahren gesunken. Nur noch 36 Prozent der Befragten sind zu mindestens 80 Prozent ausgelastet. Im Quartal davor waren es noch 44 Prozent. Doch das ist nicht das einzige Indiz für einen schwierigen Markt: Der Anteil der nahezu Beschäftigungslosen (weniger als 20 Prozent Auslastung) steigt um fast ein Fünftel von 25 auf 29 Prozent. Und: Mit 71 Prozent ist die Verfügbarkeit der Befragten so hoch wie seit Jahren nicht mehr. Interim Markt: Nur noch vier von zehn erwarten gute Auslastung im vierten Quartal Angesichts der schlechten Daten zur Auslastung im dritten Quartal ist es kaum überraschend, dass die Erwartungen für die nächsten drei Monate alles andere als rosig sind. Nur 20 Prozent der Befragten blicken „sehr zufrieden“ auf das vierte Quartal. Das sind sieben Prozentpunkte weniger als im zweiten Quartal. Ein weiteres Fünftel (21 Prozent) ist „zufrieden“. Damit sind vier von zehn Befragten mit der erwarteten Auslastung zufrieden, deutlich weniger als noch zu Jahresbeginn (51 Prozent). Gleichzeitig steigt der Anteil derer, die „neutral“, „unzufrieden“ oder „sehr unzufrieden“ auf die nächsten Monate schauen – und zwar um ein Viertel: von 47 Prozent zum Jahreswechsel auf nun 59 Prozent. Zufriedenheitswerte der Befragten liegen im dritten Quartal auf einem Jahrestief Es wäre überraschend, wenn diese Prognose nicht auf die Stimmung durchschlagen würde. Und tatsächlich liegen die Zufriedenheitswerte der Befragten aktuell auf einem Jahrestief. Besonders groß ist das Minus bei den „sehr zufriedenen“ Interim Managerinnen und Managern: Ihr Anteil sinkt von 40 auf 34 Prozent. Die Gruppe der „Zufriedenen“ verliert zwei Prozentpunkte – von 28 auf 26 Prozent. Gleichzeitig steigt der Anteil der „Neutralen“ und „Unzufriedenen“ um jeweils vier Punkte, auf 21 beziehungsweise 13 Prozent. Mit den sechs Prozent der „sehr Unzufriedenen“ (unverändert) gehören demnach vier von zehn Befragten zu den Nicht-Zufriedenen. Gute Nachricht: Tagessätze für vergleichbare Aufgaben sind nahezu stabil Eine gute Nachricht aus dem di-Trendbarometer für das dritte Quartal betrifft die Tagessätze. Diese bleiben für vergleichbare Aufgaben nahezu stabil. Elf Prozent der Befragten haben einen höheren Tagessatz durchsetzen können. 16 Prozent mussten Abstriche hinnehmen. Damit bestätigt sich aber auch ein nicht ganz so erfreulicher Trend aus dem zweiten Quartal: Die Dynamik höherer Tagesätze wie zu Zeiten des Jahreswechsels 2023/24 scheint vorerst einmal gebremst. Die Marktlage im Interim Management aus Sicht der Deutschen Interim AG Von einem schwierigen Marktumfeld berichtet auch Tilo Ferrari. „Nach einer klaren Belebung im Sommer verläuft unser Geschäft gegenwärtig seitwärts – mit einer immer noch befriedigenden Auslastung“, so der CEO der Deutschen Interim AG. Auf das Jahr betrachtet stelle sich die Situation allerdings anders dar. Nach Zuwachsraten von bis zu 20 Prozent in den vergangenen Jahren werde die Deutsche Interim AG das aktuelle Geschäftsjahr aller Wahrscheinlichkeit auf dem Niveau von 2023 beenden, also ohne weiteres Wachstum. Viele Provider bestätigen schwierige Marktsituation Die schlechte Stimmung greift laut Ferrari nicht nur im Pool der Deutschen Interim AG um sich. Auch viele andere Interim-Service-Provider äußerten sich ungewohnt zurückhaltend. In einer Telefonkonferenz mit vierzehn Providern Mitte September berichteten demnach nur zwei der Unternehmen von sehr guten Ergebnissen. Und – in einer solchen Runde eher unüblich: Einzelne Provider hätten sogar rückläufige Zahlen eingeräumt. Alle Zahlen: di-Trendbarometer im Video „Als ich die Zahlen zur Auslastung zum ersten Mal gesehen habe, musste ich erst einmal schlucken“, sagt Tilo Ferrari. Im Video präsentiert der CEO der Deutschen Interim AG das komplette Zahlenwerk des di-Trendbarometers. Hinweise auf einen sich verändernden Interim Markt? Das di-Trendbarometer fragt seit mittlerweile vier Jahren, in welchen Branchen und Bedarfssituationen die Befragten tätig waren. Bei den Antworten gibt es fast immer nur marginale Veränderungen. Ganz anders bei der aktuellen Umfrage: Trotz eines kleinen Verlustes von einem Prozentpunkt haben sich die Vakanzüberbrückungen mit einem Anteil von 23 Prozent erstmals an die Spitze der Bedarfssituationen gesetzt. Sie verdrängen die fachlichen Projekteinsätze (21 Prozent, minus vier Punkte) auf Platz zwei. Überraschende Veränderungen verzeichnet die aktuelle Umfrage außerdem bei der Frage danach, in welchen Branchen die Befragten von Juli bis September vor allem tätig waren. Hier hat der ewige Tabellenführer, der Produktionsbereich, deutlich Federn gelassen. Mit 31 Prozent steht er zwar nach wie vor auf Platz eins, allerdings mit einem Rückgang von sechs Prozentpunkten. Ebenfalls auffällig: Die Zahl der Mandate im Bereich IT- und Internet-Services hat um die Hälfte zugelegt: von vier auf sechs Prozent. Woher kamen die Beauftragungen im dritten Quartal 2024? Wie schon im ganzen Jahr kommen auch im dritten Quartal die meisten Mandate von Interim-Service-Providern. Deren Anteil steigt aktuell sogar leicht um zwei Punkte von 46 auf 48 Prozent. Das eigene Netzwerk ist mit einem Minus von einem Punkt und damit 33 Prozent die zweitwichtigste Quelle für Mandate. Trotz aller negativen Markeinschätzungen zeigt sich ein Indikator stabil: 80 Prozent der Befragten kommen auf eine bis zehn Anfragen im Monat. Das entspricht den Werten der Vorquartale. Und die Passgenauigkeit der Anfragen bleibt ebenso nahezu unverändert: Gut 50 Prozent der Anfragen empfinden die Interim Managerinnen und Interim Manager als unpassend. Den Markt im Blick behalten und Kompetenzen schärfen Angesichts der niedrigen Passgenauigkeit appelliert Tilo Ferrari an die Interim Managerinnen und Manager: „Machen Sie es den Unternehmen leicht, Ihr Leistungsversprechen zu erkennen. Dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie keine Zeit mit unpassenden Anfragen vergeuden.“ Er rät zudem: „Behalten Sie Ihren Markt im Blick – und schärfen Sie Kompetenzen für die Themen, die in Ihrem Tätigkeitsbereich kurz- und mittelfristig besonders gefragt sind.“ Deutsche Interim unterstützt auf dem Weg zum Erfolg im Interim Management Die Deutsche Interim AG unterstützt ihre Poolmitglieder bei Themen wie Positionierung, Marketing oder Vertrieb, beispielsweise mit den kostenlosen di-Webinaren und mit vielen informativen Blogbeiträgen. Alle Informationen dazu finden Sie auf unserer Website im Bereich „Für Interim Manager“. Über die Umfrage: Am di-Trendbarometer für das dritte Quartal 2024 haben 240 Interim Managerinnen und Manager aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teilgenommen. Der Befragungszeitraum erstreckte sich von Juli bis September. Die Befragung ist nicht repräsentativ. Alle Ergebnisse aus den vergangenen Quartalen finden Sie auf unserer di-Trendbarometer-Seite.
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Tilo Ferrari ist Gründer und CEO der Deutschen Interim AG. Er besetzt mit seinem Team Interim Projekte mit selbstständigen Fach- und Führungskräften und hilft Unternehmen bei Personal-Engpässen und Transformationsprozessen. Tilo Ferrari ist dem Interim Management seit mehr als 10 Jahren eng verbunden. Seinen Einstieg fand er als Vertriebsleiter bei den Management Angels in Frankfurt und wurde dort später Geschäftsführer und Gesellschafter der Firma und der darüberliegenden Schweizer Holding Magnalia AG. Von Hause aus ist Tilo Ferrari Diplom-Betriebswirt und Wirtschaftsinformatiker mit einem MBA in International Management von der American Graduate School of International Management. Tilo Ferrari engagiert sich ehrenamtlich als Beirat des Intra-Labs für mehr Intrapreneurschip in der Sozialwirtschaft und in seiner Freizeit schätzt er Ausdauersportarten wie Laufen, Fahrradfahren und Schwimmen.
Die Deutsche Interim AG agiert seit 2019 als unabhängiger Provider für die Vermittlung von Führungskräften im Interim Management und für Projekteinsätze. Zuvor firmierte das Unternehmen erfolgreich als Franchisenehmer der Management Angels. In der Vermittlung von Führungskräften auf Zeit konzentriert sich die Deutsche Interim AG auf die Bereiche Human Resources, Finanzen, Produktion und Digitalisierung – mit folgenden Leistungsversprechen: Kandidatenauswahl in 48 h: Die Deutsche Interim AG ist die kürzeste Verbindung von der Anfrage zur Vermittlung von passenden Fach- und Führungskräften auf Zeit. In der Regel stellen wir spätestens nach 48 Stunden drei passende und verfügbare Kandidatinnen und Kandidaten vor.