Die Ausgangslage

Im Mittelstand gibt es Unternehmen, die den Schritt hin zu einem zahlengeführten Unternehmen verpasst haben und so ihren Betrieb praktisch im „Blindflug“ steuern. Eine Planung und damit strategische Unternehmensführung gehen im Tagesgeschäft völlig unter. Leicht kann ein Abwärtsstrudel von Entscheidungs-, Rentabilitäts- und Liquiditätskrise mit folgender Insolvenz einsetzen. In dieser Situation befand sich ein Unternehmer in Norddeutschland. Das Fleischereiunternehmen mit Catering, welches bereits aus einer Insolvenz übernommen wurde, kollabierte nach etwas mehr als einem Jahr. Warum?

Im Unternehmen wurden keinerlei durchgängige Planungsmodule für Rentabilität und Liquidität aufgesetzt. DB-Rechnungen und Produktkalkulationen/Prozess-Tools wurden aus dem Bauch heraus und nicht integriert hinterlegt. Die Finanzbuchhaltung wurde über Subunternehmen abgewickelt.

Kurzum: Die Erfassung der betriebswirtschaftlichen Daten im Lebensmittelbetrieb erfolgte zu spät, qualitativ nicht hochwertig genug und zu wenig detailliert. Das alles führte dazu, dass die finanzielle Schieflage zu spät erkannt wurde.

Die Herausforderung

Im Umfeld der Insolvenz war es notwendig, einen Weg aus der Situation zu finden. Helfen konnte hier der von HANSE Interim ins Rennen geschickte Interim Manager, der nicht nur Chief Restructuring Officer (CRO), sondern auch Fleischer ist.

Die Aufgabe involvierte zuerst und vor allem die Motivation des Personals. Nur dadurch konnte ein geregelter Ablauf in der Insolvenz sichergestellt werden. Zusätzlich waren Strukturen und Abläufe zu überarbeiten und eine möglichst funktionierende Finanzbuchhaltung sicherzustellen. Um einen Überblick über den Lebensmittelbetrieb zu erhalten, war es notwendig, eine belastbare Profitcenter-Rechnung zu erstellen und somit die Wirkung unterschiedlicher Lösungsansätze klar darzustellen.

Folgende Aufgaben mussten ebenfalls erledigt werden:

• Eintreibung von drohenden Zahlungsausfällen
• Sicherstellen der Qualität in der Produktion
• Einbindung aller Stakeholder
• Erarbeitung von Lösungsvorschlägen
• Erstellen von Plänen für Banken und Insolvenzverwalter

Das wichtigste Asset im Projekt:

Die Hands-on-Fähigkeit des CROs für den ganz normalen Tagesablauf im Lebensmittelbetrieb sowie die Fähigkeit ein Mindestmaß an Transparenz und Übersicht zu schaffen.

Das Ergebnis

Das Unternehmen mit seiner Marke besteht in veränderter Weise fort und es stand eine Planung, die auch von allen Beteiligten, insbesondere den Gläubigern getragen werden konnte.

Arbeitsplätze blieben erhalten. Nach einer schweren Zeit herrschte wieder sichtbare Zuversicht beim Personal. Andere Unternehmen im marktnahen Bereich beschäftigten freigesetzte Mitarbeiter weiter. Auch der Ladenverkauf konnte in veränderter Form weitergeführt werden.

Die Einheit ist wieder profitabel und die rund 400 Arbeitsplätze gesichert. Die Mühe hat sich gelohnt.

Fazit

Zu Beginn drohte die Zerschlagung des Lebensmittelbetriebs. Mit den richtigen Methoden wurde jedoch eine erfolgreiche Lösung gefunden und damit viel Energie und Zuversicht bei allen Beteiligten freigesetzt! Das Drücken der „Reset-Taste“ hat sich gelohnt.

Es ist also mit Hilfe korrekt eingesetzter Instrumente möglich, auch im Rahmen eines Insolvenzverfahrens, „Berge zu versetzen“, um für die Zukunft die Weichen auf Erfolg zu stellen. CROs können mittelständischen Unternehmen in schwierigen Phasen helfen – Wenn Sie mehr zum Thema Interim Management erfahren möchten, dann sprechen Sie uns an.