Ein professionell aufbereitetes Fallbeispiel – auch Case Study oder Mandatsbericht genannt – kann zu Akquisezwecken oder als Erinnerung für bestehende Kontakte eingesetzt werden. Denn es gibt wenig bessere Möglichkeiten, seine Expertise nachzuweisen, als durch die Berichterstattung über erfolgreiche Mandate.

Wichtig dabei: Achte darauf, dass die Merkmale Deiner Positionierung besonders hervorgehoben sind.

Wenn ich Interim Manager darauf hinweise und nach Referenzmandaten oder auch Referenzstatements frage, dann bekomme ich oft zu hören, „… geht nicht, darf ich nicht drüber sprechen.“

Klar, manchmal sind es tatsächlich sensible Themen, über die wirklich nicht gesprochen werden darf. Nur zu oft wurde aber auch gar nicht gefragt, ob man das Mandat für das eigene Marketing nutzen darf. Und, wenn der Auftraggeber zufrieden war, dann sind die Chancen gut, dass es doch ein grünes Licht gibt. Versuche es, es lohnt sich!

Gibt es wirklich keine Freigabe, dann gibt es auch andere Wege, über das „geheime“ Mandat zu sprechen. Du musst die Beschreibung dann soweit anonymisieren, dass nicht mehr erkennbar ist, für wen Du tatsächlich gearbeitet hast. Ergänze die anonymisierte Beschreibung dann ganz einfach um den Hinweis, dass der Auftraggeber, um vertrauliche Behandlung gebeten hat.

Wer nun glaubt, dass er sich dann ja selbst in höchsten Tönen & über den grünen Klee loben kann, der muss eines bedenken. Spätestens im persönlichen Gespräch mit dem Provider oder auch dem potentiellen Auftraggeber kann die Sprache auf genau dieses Mandat kommen. Bleibe also auch beim „Fallbeispiel ohne Namen“ bei der Wahrheit!

Die folgende Checkliste soll Dir dabei helfen, einen aussagekräftigen Bericht zum einzelnen Mandat zu erstellen:

1. Kläre ab, ob Du Deinen Auftraggeber nennen darfst, oder ob der Bericht anonymisiert erstellt werden muss.
2. Notiere in Stichworten die wichtigsten Punkte aus dem Interim Management Mandat. Gleiche bereits hier ab und prüfe, ob die Inhalte Deine Positionierung ganz klar zeigen und unterstützen.
3. Baue Deinen Bericht nach folgendem Muster auf:
   – Überschrift (Mandatsbezeichnung und Aufgabe als Kernaussage in einem Satz)
   – Situation im Unternehmen sowie Fakten bzw. Kennzahlen zum Unternehmen, so dass sich der Betrachter schnell ein klares Bild davon machen kann, in welchem Umfeld Du aktiv warst.
4. Nun geht es um das Mandat, um Deine Aufgabe und um das, was Du für Deinen Kunden geleistet hast:
   – Was war Dein Verantwortungsbereich in diesem Unternehmen?
   – Was war Deine Aufgabe?
   – Was waren die Maßnahmen, die Du ergriffen und verantwortet hast?
   – Was waren die Ergebnisse, die auf Basis Deiner Arbeit erreicht wurden?

Im Endeffekt ist nirgendwo niedergeschrieben, wie eine solche Fallstudie auszusehen hat. Deiner Kreativität sind also keine Grenzen gesetzt. Frage Dich ganz einfach, welche weiteren Informationen sind relevant, um den möglichen Auftraggeber von Dir & Deiner Eignung zu überzeugen.

Darüber hinaus:

• Achte auf kurze Sätze (keine langen Schachtelsätze) sowie eine einfach Sprache. Es soll Spaß machen, Deinen Bericht zu lesen. In der Kürze liegt die Würze. Insgesamt sollte der Projektbericht nicht länger werden als ein bis zwei DIN A4 Seiten. Schreibe so viel wie nötig und so kurz wie möglich.
• Achte beim Grafikdesign und bei der Gestaltung darauf, dass man sofort erkennt, dass der Mandatsbericht von Dir stammt. Setze Dein Logo ein, nutze „Deine“ Farben und Schrift.
• Vergiss nicht, ein Bild von Dir einzufügen und dieses um Deine Kontaktdaten zu ergänzen. Der Mandatsbericht muss nämlich auch alleine funktionieren. Stell Dir vor, der ausgedruckte Bericht landet bei einem potentiellen Auftraggeber und der kann Dich nicht ansprechen. Hört sich lustig an. Ist aber so ähnlich wie der CV ohne Kontaktdaten … den es wirklich gibt.
• Strukturiere den Text durch Zwischenüberschriften. Das hilft dem Leser bei der Orientierung.
• Wenn möglich, füge auch Schaubilder und Grafiken in den Bericht ein. Das lockert den Text auf und unterstreicht Deine Leistung.
• Gibt es Fotomaterial aus dem Mandat, z. B. von Veranstaltungen, Messen oder ähnlichem. Dann nutze auch diese in dem Bericht. Gute Fotos schaffen Emotionen und geben Dir ein Gesicht.
• Eine Referenzaussage hilft natürlich auch. Frage Deinen Auftraggeber, ob er ein Zitat zum Mandat für Deinen Bericht beisteuert. Darin kann er seine Zufriedenheit mit Dir und dem Projektverlauf hervorheben.
• Abschließend lasse den Text von einem Kollegen, Bekannten oder Familienmitglied gegenlesen. Hieraus erhältst Du wichtiges Feedback, z. B. oder Text verständlich ist oder ob Inhalte fehlen.

Ist der Bericht finalisiert, dann kommt ein weiterer wichtiger Schritt: die Distribution. Je nachdem wie Deine Zielgruppe tickt, gibt es verschiedene Möglichkeiten.

1. Der Beitrag gehört auf Deine Webseite! Ergänzend stelle den Bericht als PDF-Datei zum Download bereit. Achte darauf, dass einfache Sharing-Möglichkeiten auf Deiner Website gegeben sind!
2. Verschicke den Bericht auf Papier und per Post. Achte darauf, dass Du den Bericht in einem kurzen Anschreiben einleitest. Auch hier gilt: Der Bericht selbst sollte Deinem Corporate Design entsprechen und ordentlich gestaltet sein.
3. Per eMail kannst Du den Bericht auch versenden. Hier bietet es sich an, den Bericht als PDF beizufügen. Eine saubere Formatierung des Textes ist auch dabei Pflicht.
4. Du kannst den Bericht auch von professionellen Dienstleistern gestalten lassen. Damit wäre garantiert, dass man sofort erkennt, wer der Absender des Berichtes ist.
5. Die Bekanntmachung über XING und LinkedIn sowie über die Interim-Management-spezifischen Plattformen wie z.B. UnitedInterim dürfen natürlich nicht fehlen.
6. Als DDIM-Mitglied hast Du vielleicht Möglichkeiten, Deine Fallstudie auch im DDIM-Blog zu platzieren. Klar ist, dass es dort dann keine reine – und vor allem platte – Eigenwerbung sein darf. Vielmehr soll dort dann die Bandbreite des Interim Managements deutlich werden.