Produktionsverlagerungen: Wo und warum?
Ein Beitrag von DDIM Partner Petr Prokop, Geschäftsführer // GiVE Management GmbH
Produktionsverlagerungen sind ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit deutscher Unternehmen. In den letzten zwei Jahrzehnten haben viele deutsche Unternehmen ihre Produktion in andere Länder verlagert, um von niedrigeren Arbeitskosten, günstigeren Steuern, einfacheren Vorschriften oder einem größeren Absatzmarkt zu profitieren. Doch welche Regionen sind besonders attraktiv? Was sind die Vorteile und Herausforderungen einer Produktionsverlagerung? Und wie können die Humanressourcen angesprochen werden?
Zielländer für Produktionsverlagerungen
Die wichtigsten Zielländer für deutsche Produktionsverlagerungen waren in den letzten 20 Jahren China, Indien, Polen, die Tschechische Republik, die Slowakei, Ungarn und Rumänien. Diese Länder bieten eine hohe wirtschaftliche Dynamik, qualifizierte Arbeitskräfte, eine gute Infrastruktur und in einigen Fällen auch die geografische Nähe zu Deutschland. Mittel- und Osteuropa (MOE) hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen: Deutsche Unternehmen tätigen dort rund 14% ihrer Auslandsinvestitionen.
CEE punktet mit geografischer Nähe, Integration in die europäische Wertschöpfungskette, niedrigeren Lohnkosten, qualifizierten Arbeitskräften, steuerlichen Anreizen und einem wachsenden Binnenmarkt. Die EU-Mitgliedschaft oder Assoziierung erleichtert vielen CEE-Ländern den Marktzugang.
Fokus auf die Automobilbranche
Die deutsche Automobilindustrie, eine Schlüsselbranche, hat sich in den letzten Jahren aufgrund von Globalisierung, Digitalisierung und Umweltauflagen stark verändert. Aus diesen Gründen haben viele Unternehmen ihre Produktion nach Mittel- und Osteuropa verlagert. OEMs und Zulieferer haben ihre Werke in Ländern wie Polen, der Tschechischen Republik, Ungarn und Rumänien errichtet oder erweitert.
Vorteile von Produktionsverlagerungen
Die Verlagerung der Produktion bietet strategische und wirtschaftliche Vorteile. Die Kosten können durch niedrigere Löhne, Energiekosten und steuerliche Anreize gesenkt werden. Die Nähe zu den Kunden ermöglicht eine schnellere Reaktion auf den Bedarf und eine Optimierung der Lieferketten. Darüber hinaus können die Unternehmen von lokalem Know-how und Innovationen profitieren und neue Geschäftsmöglichkeiten nutzen.
Die Herausforderungen der Produktionsverlagerung
Die Verlagerung der Produktion ist jedoch mit Investitionen, der Anpassung an einen anderen rechtlichen und kulturellen Rahmen sowie möglichen Auswirkungen auf die Beschäftigung und das Unternehmensimage verbunden. Know-how-Schutz, Qualitätsstandards, politische Stabilität und Währungsrisiken müssen berücksichtigt werden.
Eine Möglichkeit, die Personalfrage schnell und effizient zu lösen, ist der Einsatz von Interim Managern, die zeitlich befristete Managementaufgaben übernehmen und deren Funktion über die klassische kurzfristige Abwesenheit einer Führungskraft hinausgeht. Sie nutzen auch ihre Erfahrungen und Kenntnisse im Projektmanagement, in der strategischen Ausrichtung (z. B. Einkauf, Vertrieb, Produktion, Logistik, Finanzen, Personal) und im Change Management. Interimsexperten füllen Kompetenzlücken, z. B. im Einführungsmanagement oder wenn spezifisches Know-how nicht vorhanden ist. Sie bringen Erfahrung, neue Perspektiven und Flexibilität in das Unternehmen ein. Sie versetzen das Unternehmen in die Lage, schnell und effektiv auf den Ausfall eines festangestellten Managers zu reagieren, ohne sofort einen neuen Manager finden und einarbeiten zu müssen. Diese Flexibilität ist in der gegenwärtigen Situation besonders wertvoll und bringt finanzielle Vorteile mit sich.
Beispiele für Produktionsverlagerungen
Die Automobilindustrie ist ein Paradebeispiel für eine erfolgreiche Verlagerung. Deutsche OEMs wie Volkswagen, BMW und Daimler haben Werke in mittel- und osteuropäischen Ländern eröffnet oder erweitert. Auch deutsche Zulieferer wie Bosch, Continental und ZF sind in MOE aktiv.
Aktuelle Trends in der Automobilbranche
Die Elektromobilität treibt die Nachfrage nach Elektroautos weltweit an, insbesondere in China. Deutsche Autokonzerne verlagern die Produktion von E-Autos dorthin. Die Digitalisierung erfordert Experten für Software, künstliche Intelligenz und Datenanalyse, daher findet Forschung und Entwicklung zunehmend in Nordamerika und Asien statt. Die Diversifizierung in Mobilitätsdienstleistungen führt zu einer Expansion in Regionen mit hoher Nachfrage und einfacher Regulierung.
Langfristige Perspektiven und Standortanalyse
Erfolgreiche Produktionsverlagerungen erfordern sorgfältige Standortanalysen, die alle relevanten Faktoren berücksichtigen. Die Unternehmen sollten sich flexibel an die dynamischen Entwicklungen in den Zielregionen anpassen und eine langfristige Perspektive einnehmen, um den sich ändernden Kundenbedürfnissen und den steigenden Anforderungen an Nachhaltigkeit und Innovation gerecht zu werden.
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Petr Prokop ist Inhaber und Geschäftsführer der GiVE Management GmbH. Er war über 15 Jahre im Auftrag verschiedener Top-10-Unternehmensberatungen mit der Strategie- und Prozessberatung sowohl internationaler Konzerne als auch mittelständischer Unternehmen aus Deutschland, den USA, Frankreich, Österreich, der Schweiz, Schweden, Russland und Tschechien befasst. Seine Branchenkompetenz umfasst die Automobilindustrie, den Maschinen- und Anlagenbau, Metallverarbeitung, Präzisionsgeräte, Elektronik und Elektrotechnik, Baumaterialien, Nahrungsmittelindustrie und Handel. Petr Prokop studierte Betriebswirtschaft an der LMU München.
Die GiVE Management Consulting GmbH ist eines der führenden Unternehmen bei der Suche nach erfahrenen Interim Managern und Experten für Automotive, Maschinen- und Anlagenbau, Elektronik und Elektrotechnik, Medizin-, Mess- und Regelungstechnik, Nahrungsmittelherstellung und vielen weiteren. Dabei ist Automotive stark ausgeprägt, da GiVE etwa 50 % der 100 größten Automobilzulieferer betreut. Der Provider arbeitet in allen Hotspots der Automobilindustrie weltweit. GiVE hat bereits in 28 Ländern Projekte durchgeführt und verfügt über ein Netzwerk von mehr als 3.000 erfahrenen Experten, die mit ihrem fachspezifischen Know-how jede Herausforderung meistern können.
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