Die DIY-Anleitung: Die Positionierung als Interim Manager

Ein Beitrag von DDIM Partner Malte Borchardt // forma interim – Marketing für Macher

Der Markt für Interim Management wächst stetig, und mit ihm auch die Zahl der Interim Manager. In einem zunehmend kompetitiven Umfeld ist eine klare Positionierung entscheidend, um sich von der Masse abzuheben und gezielt die richtigen Mandate zu gewinnen. Doch wie gelingt es, sich als Interim Manager überzeugend und nachhaltig zu positionieren?

Warum ist Positionierung für Interim Manager so wichtig?

Interim Manager werden oft in kritischen Situationen engagiert – sei es, um Transformationen zu begleiten, erfolgskritische Projekte voranzutreiben oder spezifisches Fachwissen in die Umsetzung zu bringen. Unternehmen suchen dabei nicht nur Kompetenz, sondern auch Vertrauen und eine persönliche Verbindung. Eine klare Positionierung hilft, genau das zu vermitteln.

Ihre Positionierung beantwortet folgende Fragen:

  1. Wer sind Sie? (Ihre Persönlichkeit und Werte)
  2. Was bieten Sie? (Ihre Expertise und Erfolge)
  3. Warum sollten Unternehmen Sie beauftragen? (Ihre Alleinstellungs- bzw. Differenzierungsmerkmale, aus der Kombination von Stärken, Erfahrung und Expertise)

Die 5 Schritte zur erfolgreichen Positionierung als Interim Manager

1. Ihre Zielgruppe definieren

Der erste Schritt ist, Ihre Zielgruppe genau zu kennen. Wen möchten Sie ansprechen?

  • Sind es mittelständische Unternehmen oder Konzerne?
  • Bestimmte Branchen wie Automotive, Finance, IT oder Healthcare?
  • Spezifische Herausforderungen wie Restrukturierungen, Digitalisierung oder Expansionen?

Tipp: Schärfen Sie Ihr Profil, indem Sie Ihre Zielgruppe klar eingrenzen. Je spezifischer, desto besser, die Grenzen wieder aufzuweichen, geht dann immer noch.

2. Ihre Kernkompetenzen herausarbeiten

Welche Probleme können Sie lösen, und welche Erfahrungen machen Sie zur idealen Besetzung?

  • Fachliche Expertise: In welchen Themen sind Sie unschlagbar?
  • Branchenerfahrung: Wo kennen Sie die Spielregeln?
  • Methodische Stärken: Sind Sie eher der Problemlöser, Krisenmanager oder Change-Agent?

Beispiel: „Ich bin spezialisiert auf die Optimierung von Supply Chains in der Pharmaindustrie.“

3. Ihr einzigartiges Profil entwickeln

Als Interim Manager ist es weniger entscheidend, ein einzelnes Alleinstellungsmerkmal (USP) zu haben. Vielmehr geht es darum, ein stimmiges Gesamtprofil zu schaffen, das Ihre spezifischen Fähigkeiten, Ihre Erfahrungen und Ihre Persönlichkeit in den Vordergrund rückt.

Stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Fachliche Expertise: Welche Herausforderungen haben Sie in der Vergangenheit erfolgreich gemeistert?
  • Branchenerfahrung: In welchen Branchen sind Sie besonders vertraut?
  • Methodische Stärken: Sind Sie ein analytischer Problemlöser, ein visionärer Stratege oder ein operativer Umsetzer?
  • Persönlichkeit: Welche Soft Skills zeichnen Sie aus, z. B. Führungsstärke, Empathie oder Krisenmanagement?

Tipp: Ihr Profil sollte greifbar, authentisch und differenziert sein. Es geht nicht darum, alles zu können, sondern klar zu zeigen, wo Sie der richtige Partner sind – und wo nicht.

Beispiel:
„Ich bin Interim CFO mit langjähriger Erfahrung in der Restrukturierung mittelständischer Unternehmen. Neben meiner analytischen Expertise bringe ich die Fähigkeit mit, Teams auch in schwierigen Zeiten zu motivieren und für Veränderungen zu begeistern.“

Wichtig: Betonen Sie die Mischung aus Fach- und Führungsqualitäten, die Interim Management so besonders macht. Unternehmen suchen nicht nur Expertise, sondern insbesondere die Menschen, die Vertrauen schaffen und Ergebnisse liefern können.

4. Ihre Positionierung sichtbar machen

Eine klare Positionierung entfaltet erst dann ihre Wirkung, wenn sie auch sichtbar ist. Als Interim Manager haben Sie verschiedene Möglichkeiten, Ihre Zielgruppe gezielt zu erreichen. Die Internetseite, das Managerprofil, sowie Plattformen wie LinkedIn oder Netzwerkveranstaltungen spielen hierbei eine zentrale Rolle.

LinkedIn und soziale Netzwerke:
LinkedIn ist ein unverzichtbares Tool, um Ihre Positionierung nach außen zu tragen – und damit zu stärken. Neben der Optimierung Ihres Profils können Sie hier durch Beiträge, Kommentare und Interaktionen Ihre Expertise unter Beweis stellen und Kontakte zu Entscheidern knüpfen.

Was funktioniert besonders gut auf LinkedIn?

  • Teilen Sie Fachwissen in Form von Artikeln oder Posts – achten Sie auf Relevanz für den Leser, achten Sie darauf, dass Ihr „Content“ Ihre Positionierung widerspiegelt!
  • Kommentieren Sie aktuelle Trends und Themen in Ihrer Zielbranche
  • Vernetzen Sie sich aktiv mit Entscheidern und Providern

Internetseite:
Ihre Website ist Ihre digitale Basis und wichtiger Kontaktpunkt für potenzielle Auftraggeber. Sie sollte Ihre Positionierung klar und professionell präsentieren.

Was gehört auf Ihre Website?

  • Ihre Schwerpunkte und Branchenkompetenz in klarer und verständlicher Sprache
  • Projektbeispiele oder Referenzen, die Ihre Erfahrung und Erfolge belegen
  • Authentisches, aktuelles Bildmaterial von Ihnen und Einblicke in Ihre Persönlichkeit, in Ihre Geschichten, in Sie als „Type“
  • Eine einfache Möglichkeit zur Kontaktaufnahme

Managerprofil:
Das Managerprofil – oft als „CV für Interim Manager“ bezeichnet – ist Ihr persönlicher Verkaufsprospekt. Es gibt Auftraggebern einen kompakten und detaillierten Überblick über Ihre Expertise und Projekterfolge.

Bestandteile des Managerprofils:

  • Kurzprofil: Auf den Punkt gebracht, wer Sie sind und was Sie bieten
  • Projekthistorie: Beispiele für erfolgreich abgeschlossene Mandate mit Fokus auf Herausforderungen, Ihrem Ansatz und den erzielten Ergebnissen
  • Schlüsselkompetenzen: Fachliche und methodische Stärken sowie relevante Soft Skills
  • Tipp: Halten Sie Ihr Managerprofil stets aktuell und individuell an Ihre Zielbranche angepasst.

Netzwerkveranstaltungen und Events:
Persönliche Kontakte sind im Interim Management nach wie vor entscheidend. Nutzen Sie Netzwerkveranstaltungen und Stammtische um sich und Ihre Expertise vorzustellen.

Wichtig: Alle „Kanäle“ – sei es Ihre Internetseite, Ihr Managerprofil, LinkedIn oder Ihr Auftritt auf Netzwerkevents – sollten Ihre Positionierung konsistent und klar widerspiegeln. Ihr Ziel ist es, ein stimmiges Gesamtbild zu schaffen, das Vertrauen aufbaut und Ihre Kompetenzen unterstreicht.

5. Flexibel bleiben und bei Bedarf anpassen

Die Anforderungen im Markt und bei Ihren Kunden ändern sich – Ihre Positionierung sollte es auch? Ja, aber mit Augenmaß, und dann, wenn Veränderungen für Ihre Auftraggeber relevant sind.

  • Passen Sie Ihr Profil an neue Trends oder Branchenerfahrungen an.
  • Hören Sie aktiv auf das Feedback von Kunden und Providern.

Tipp: Überprüfen Sie Ihre Positionierung alle ein, zwei, drei Jahre und hinterfragen Sie, ob sie noch stimmig ist, ob sie noch das widerspiegelt, was Sie heute tatsächlich verkörpern.

Häufige Fehler in der Positionierung als Interim Manager

  • Zu breites Profil: Wer alles kann, bleibt austauschbar.
  • Mangelnde Sichtbarkeit: Eine gute Positionierung hilft nichts, wenn sie niemand kennt.
  • Konzentration auf Fachliches: Soft Skills und Leadership-Qualitäten sind elementar! Die fachliche, technische Expertise darf man bei einem Interim Manager getrost voraussetzen. (Unter uns: Sonst wird es eng für Sie in diesem Markt. Da hilft dann auch der beste Marktauftritt nicht weiter.)

Fazit: Positionierung ist Ihr Schlüssel zum Erfolg

Als Interim Manager verkaufen Sie nicht nur eine Dienstleistung – Sie verkaufen Ihre Erfahrung, Ihre Persönlichkeit und Ihre Problemlösungsfähigkeit. Eine klare, durchdachte Positionierung ist die Basis, um die richtigen Mandate zu gewinnen und langfristig erfolgreich zu sein.

Denken Sie daran: Positionierung ist kein einmaliger Akt, sondern ein dynamischer Prozess. Bleiben Sie flexibel, hören Sie zu und entwickeln Sie sich weiter – dann wird Ihre Positionierung zum Erfolgsfaktor.

Malte Borchardt, Dipl.-Kfm. (*1970) ist bereits seit 2003 Experte und Insider auf dem Interim-Management-Markt. Seit vielen Jahren unterstützt er die Dachgesellschaft Deutsches Interim Management e. V. (DDIM) als Dienstleister und kompetenter Partner. Durch eigene Interim-Projekte im Bereich Marketing und Kommunikation verfügt er über einschlägiges Praxiswissen. Herr Borchardt ist Partner der Interim-Management-Organisationen DDIM, DÖIM und AIMP.

Seit 2015 bietet Malte Borchardt unter der Marke forma interim – Marketing für Macher Marketing- und Kommunikationsdienstleistungen für Interim Manager an. Zusammen mit seinem multiprofessionellen Team unterstützt er in Sachen Positionierung, Marktauftritt sowie Marktbearbeitung und verhilft seinen Kunden damit zum idealen professionellen Auftritt (u. a. Logo, Geschäftsausstattung, Webseite, Managerprofil, XING und LinkedIn, Fotos, Videos etc.). Der Marketing-Experte blickt mittlerweile auf über 70 umfassende und erfolgreiche Referenzprojekte zurück.