Starker Mittelstand, starke Wirtschaft: DDIM unterstützt 12-Punkte-Plan der MittelstandsAllianz (BVMW)

Ein Beitrag der DDIM – Dachgesellschaft Deutsches Interim Management e.V.

Die Dachgesellschaft Deutsches Interim Management e.V. (DDIM) unterstützt den 12-Punkte-Plan der MittelstandsAllianz als entscheidenden Impuls für die nachhaltige Stärkung des Mittelstands. Interim Manager spielen eine zentrale Rolle bei der Umsetzung dieser Maßnahmen: Als erfahrene Führungskräfte auf Zeit begleiten sie Unternehmen gezielt in Transformationsprozessen, Krisensituationen und strategischen Neuausrichtungen. Der Plan setzt klare wirtschaftspolitische Prioritäten, die sowohl für den Mittelstand als auch für die darin tätigen Interim Manager von hoher Relevanz sind. Die DDIM Vorstandsvorsitzende, Dr. Marei Strack, hat aktiv an der Erstellung des 12-Punkte-Plans der MittelstandsAllianz mitgewirkt und die Forderungen des Managerverbandes zum Thema „Selbstständigkeit“ klar und deutlich formuliert (siehe S. 11, 12-Punkte-Plan).

1. Wettbewerb stärken – Bürokratie abbauen und digitale Märkte fair gestalten

Der Mittelstand leidet unter zunehmender Bürokratie und unfairen Wettbewerbsbedingungen im digitalen Markt. Eine Entlastung durch den Abbau überflüssiger Vorschriften, eine Reform der Vergaberichtlinien und eine konsequente Anwendung der „One-in-One-out“-Regelung sind dringend erforderlich. Zudem braucht es ein Level-Playing-Field, das auch große digitale Plattformen fair reguliert.

2. Digitalisierung vorantreiben – Infrastruktur, IT-Sicherheit und Datenschutz ausbauen

Der flächendeckende Glasfaserausbau kommt nur schleppend voran, und digitale Bildungsangebote bleiben unzureichend. Der Mittelstand fordert eine investitionsfreundliche Digitalpolitik, die digitale Bildung stärkt, den Glasfaserausbau beschleunigt und IT-Sicherheit als Grundbaustein in Unternehmen und Verwaltung verankert.

3. Arbeitsmarkt flexibilisieren – Fachkräftemangel durch moderne Arbeitsmodelle bekämpfen

Die starren Arbeitsmarktregelungen verschärfen den Fachkräftemangel. Eine dynamisierte Verdienstgrenze für Minijobs, eine erleichterte Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse und flexiblere Arbeitszeitmodelle sind notwendig, um Unternehmen und Beschäftigten mehr Spielraum zu geben.

„Die Verunsicherung rund um die Beauftragung von Selbständigen führt zu verschleppten Projekten und schwächt die Wettbewerbsfähigkeit. Selbstständigkeit in Deutschland braucht mehr als eine kosmetische Veränderung des Statusfeststellungsverfahrens. Wir brauchen einen neuen, zeitgemäßen Rechtsrahmen, in dem hochqualifizierte, selbstständige Experten rechtssicher arbeiten und Auftraggeber schnell und effizient Aufträge vergeben können.“

Dr. Marei Strack, DDIM Vorstandsvorsitzende

4. Selbstständigkeit fördern – Rechtssicherheit für Auftraggeber und Auftragnehmer schaffen

Viele Projekte scheitern an der unsicheren Rechtslage für Selbstständige. Ein modernes Statusfeststellungsverfahren muss Klarheit schaffen und unnötige Risiken für Auftraggeber und Auftragnehmer abbauen. Gleichzeitig sollte eine flexible Altersvorsorgeregelung für Selbstständige etabliert werden, die individuelle Vorsorgemodelle berücksichtigt.

5. Mobilität und Logistik modernisieren – Nachhaltigkeit und Effizienz steigern

Die Verkehrsinfrastruktur muss modernisiert und digitalisiert werden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Dazu gehören die Dekarbonisierung des Lkw-Verkehrs, der Ausbau multimodaler Transportlösungen sowie eine digitale Frachtabwicklung. Gleichzeitig muss die Mobilität im ländlichen Raum durch innovative Konzepte wie Ride-Sharing und emissionsfreie Taxis verbessert werden.

6. Bildung und Qualifizierung – Digitale und wirtschaftliche Kompetenzen stärken

Die Digitalisierung der Bildung hinkt hinterher. Der Mittelstand fordert eine verstärkte Qualifizierung der Lehrkräfte für digitale Lehrmethoden sowie eine Stärkung der ökonomischen Bildung in Schulen, um Unternehmertum und wirtschaftliche Kompetenz frühzeitig zu fördern. Zudem muss die berufliche Ausbildung attraktiver gestaltet werden, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

7. Steuerpolitik reformieren – Investitionen fördern und Belastungen senken

Steuerliche Hürden bremsen Innovationen und Investitionen. Der Mittelstand fordert eine Senkung der Unternehmenssteuerlast auf 25 %, eine Reform der Gewerbesteuer und die vollständige Abschaffung des Solidaritätszuschlags. Zudem sollen reinvestierte Gewinne steuerfrei gestellt und Abschreibungsgrenzen dynamisiert werden.

8. Energiewende mittelstandsfreundlich gestalten – Dezentral und kosteneffizient

Die hohen Energiekosten gefährden die Wettbewerbsfähigkeit. Der Mittelstand fordert eine Förderung dezentraler erneuerbarer Energien, faire Strompreise und Entlastungen für energieintensive Unternehmen. Nur mit einer verlässlichen und bezahlbaren Energieversorgung bleibt Deutschland ein attraktiver Wirtschaftsstandort.

9. Ressourcenschonung und Recycling – Kreislaufwirtschaft gezielt stärken

Nachhaltiges Wirtschaften braucht eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Der Mittelstand setzt auf Sekundärrohstoffe und fordert Anreize für den Einsatz von Recyclingprodukten sowie internationale Rohstoffpartnerschaften, um Abhängigkeiten zu reduzieren und Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

10. Gesundheitssektor zukunftssicher machen – Arbeitsbedingungen verbessern

Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen ist alarmierend. Bessere Arbeitsbedingungen, eine leistungsgerechte Bezahlung und sinnvolle Arbeitsschutzmaßnahmen sind notwendig, um die Versorgung langfristig sicherzustellen. Gleichzeitig müssen Renditeerwartungen realistisch an den Personal- und Investitionsaufwand angepasst werden.

11. Wohnraum und Infrastruktur verbessern – Ländliche Regionen attraktiver machen

Steigende Wohnkosten und unzureichende Infrastruktur hemmen die wirtschaftliche Entwicklung. Der Mittelstand fordert Maßnahmen zur Förderung der Eigenheimquote, eine Reduktion der Nebenkosten und gezielte Investitionen in die Infrastruktur ländlicher Regionen, um gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen.

12. Europa als wirtschaftliche Basis stärken – Einheitliche Wettbewerbsbedingungen schaffen

Europa ist der zentrale Markt für den deutschen Mittelstand. Um faire Rahmenbedingungen zu sichern, müssen Steueroasen verhindert, Mittelstandsinteressen in EU-Entscheidungen stärker berücksichtigt und die Zusammenarbeit innerhalb der europäischen Wertegemeinschaft ausgebaut werden.

Fazit

Der 12-Punkte-Plan setzt entscheidende wirtschaftspolitische Weichen für die Zukunft des Mittelstands. Interim Manager sind eine unverzichtbare Ressource, um diese Maßnahmen effektiv umzusetzen – sei es bei Digitalisierung, Krisenmanagement oder internationaler Expansion. Die DDIM plädiert dafür, Interim Management als strategisches Instrument für unternehmerische Herausforderungen stärker in wirtschaftspolitische Konzepte zu integrieren.