Nachhaltigkeit und Interim Management ganzheitlich betrachtet: Ein interaktiver DDIM Workshop mit Ruth Prinzmeier

Ein Beitrag von Interim Managerin & DDIM Mitglied Corinna Knott, Mit-Organisatorin von DDIM.lokal // Hamburg

Vor einigen Tagen haben die Organisatoren von DDIM.lokal // Hamburg wieder ein Experiment gemacht. Ruth Prinzmeier, Nachhaltigkeitsmanagerin DACH bei Interface, hat in einem virtuellen Workshop präsentiert, was innerhalb von Interface in den vergangenen 30 Jahren schon realisiert wurde und zukünftig noch angedacht ist, wie z. B. in Bezug auf Nachhaltigkeit klimanegativ zu werden. Anschließend haben die Teilnehmenden in rollenspezifischen Break-out Sessions über verschiedene Fragen diskutiert, u. a. darüber, welchen größten Herausforderungen sie begegnen und was schon alles in den Unternehmen umgesetzt wurde. Die Ergebnisse der Gruppen wurden anschließend im Plenum geteilt.

Das Experiment war in mehrfacher Hinsicht erfolgreich:

I. Der Impuls von Ruth Prinzmeier hat inspiriert und wurde in den höchsten Tönen gelobt.

Die Ergebnisse aus den Break-outs schufen Transparenz darüber, welche Rolle sich im Kontext Nachhaltigkeit worüber Gedanken macht und wen sie im Unternehmen oder auch außerhalb noch dazu braucht, um Dinge anzustoßen. Nachhaltigkeit ist, ebenso wie Digitalisierung, ein interdisziplinäres Thema.

II. Für das Interim Management ist Nachhaltigkeit aus vielerlei Aspekten relevant:

1) Als Interim ManagerIn ist es wichtig, sich mit dem eigenen Fußabdruck zu beschäftigen und diesen auch nach außen zu präsentieren, um Kunden, Providern und anderen Stakeholdern zu zeigen, dass man in dem Thema firm ist.

2) Interim ManagerInnen sollten die nachhaltigkeitsrelevanten Aspekte im Kontext ihrer Rolle kennen. Nachstehend einige Beispiele (daneben gibt es noch viele mehr, z. B. für Sales, IT etc.):

  • für die Rolle CEO ist das Thema Governance und Nachhaltigkeitsstrategie relevant,
  • für CFOs das Thema Nachhaltigkeitsberichte,
  • Produktmanagement sollte sich mit den Aspekten rund um nachhaltige Produkte, Produktverpackungen und Innovation beschäftigen und
  • Marketing / Kommunikation u. a. mit dem Schreiben des Nachhaltigkeitsberichtes.
  • In Zeiten des Arbeitskräftemangels ist Nachhaltigkeit ein Thema – nicht nur für Gen-Z. Für neue Arbeitsnehmer ist es relevant, ob ein Unternehmen Nachhaltigkeit wirklich lebt und kein Greenwashing betreibt. HR beschäftigt sich mit Nachhaltigkeit in Bezug auf das Arbeitgeber-Branding und ist darüber hinaus Ansprechpartner für die Organisationsentwicklung – sprich dazu, wie Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen gelebt wird.
  • Einkauf und Supply Chain befassen sich insbesondere damit, dass das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz eingehalten wird, und stellt sicher, dass z. B. Lebensmittel entwaldungsfrei sind sowie Menschenrechte geschützt werden.

3) Interim ManagerInnen sollten das Zusammenspiel des Themas im Unternehmen kennen und aktiv Kontakte zu anderen Stakeholdern im Mandat suchen.

III. Das Thema sollte von sich aus aktiv im Unternehmen / im Mandat angesprochen werden.

Gerade kleinere Unternehmen wissen teilweise noch gar nicht um die Gesetzgebungen.

IV. Um ihren CO2-Fußabdruck, z. B. bei Reisen / Verkehr, zu senken, können Unternehmen / NachhaltigkeitsmanagerInnen neben Tools, wie MS Teams / ZOOM, insbesondere Online-Kollaborationstools, wie miro, mural oder concept board, aktiv für ihre Meetings / Workshops nutzen (vor allem bei mehreren Standorten oder wenn die Teilnehmenden im Mobile Office sind).

Hierbei ist es wichtig, dass alle Teilnehmenden die Tools bedienen können. Daher sind kurze Trainingseinheiten zum Bedienen der Online-Kollaborationstools vorab sinnvoll. So ist sichergestellt, dass alle Teilnehmenden mit ihren Gedanken teilhaben können.

Ein ganz herzliches Dankeschön an alle, die zu dem Gelingen beigetragen haben:

  • Ruth Prinzmeier für die Inspiration und Unterstützung auch während der Break-outs.
  • Alle Teilnehmenden, die Lust hatten, an diesem Experiment zu partizipieren und ihre Einsichten geteilt haben.
  • Arne Wölper für die Co-Moderation und die „stille Arbeit im Hintergrund“.
  • Sandra Stabenow für die Unterstützung bei der Organisation.
  • Priscilla Lavodrama für die gestalterische Unterstützung dieses Beitrages.

Corinna Knott, Interim Mangerin und Mitorganisatorin des Stammtisch DDIM.lokal// Hamburg, ist maßgebliche Initiatorin und Umsetzerin für das Experimentieren mit digitalen Formaten sowie dem kitchen talk. Mit Nachhaltigkeit im beruflichen Kontext beschäftigt sie sich seit 2021. Seit Januar 2022 konzipiert und moderiert sie regelmäßig Veranstaltungen für die DDIM zu diesem Thema. Mit Unterstützung der Mitglieder hat sie den CO2-Fußabdruck für den DDIM.kongress im November 2023 erhoben. Darüber hinaus bietet sie Trainings für den Umgang mit digitalen Tools, wie miro und mural, für den Einsatz in digitalen Veranstaltungen an.

In ihren verschiedenen beruflichen Stationen war Ruth Prinzmeier als Kommunikationsleiterin, Produktmanagerin und Projektleiterin in den Märkten Food, Einzelhandel und Maschinenbau tätig. Sie überführte strategische Konzepte in das Tagesgeschäft und brachte Veränderungsprozesse voran. Als Diplom-Kauffrau, Nachhaltigkeitsmanagerin und DNK-Schulungspartnerin engagiert sie sich bereits langjährig für nachhaltige Unternehmensentwicklung. Seit 2022 unterstützt sie in ihrer Aufgabe bei Interface Bauherren, Architekten und Planer in ihren nachhaltigen Bauvorhaben.

DDIM.virtuell ist ein Veranstaltungsformat der DDIM, das es Interim Managern ermöglicht, an virtuellen Veranstaltungen teilzunehmen. Es umfasst Webinare, Vorträge, Diskussionsrunden und Workshops, die über eine Online-Plattform live gestreamt werden. Teilnehmer können bequem von ihrem Computer oder mobilen Gerät aus teilnehmen, Fragen stellen und mit anderen Teilnehmern interagieren. DDIM.virtuell bietet eine flexible und ortsunabhängige Teilnahme, die es Interim Managern ermöglicht, sich über aktuelle Entwicklungen in ihrem Fachgebiet zu informieren und sich auszutauschen. Es ist eine moderne Lösung für die Teilnahme an DDIM Veranstaltungen ohne physische Präsenz.