Interim Management als Sparringspartner in unsicheren Zeiten
Ein Beitrag von Winfried Gertz in der Personalwirtschaft // Juni 2025
Unternehmen greifen zunehmend auf Interim Management zurück, wenn Restrukturierung, Transformation oder harte HR-Entscheidungen anstehen. In seinem Artikel zeigt Winfried Gertz, warum externe Führungskräfte gerade jetzt gefragt sind, welche Branchen besonders profitieren – und wo der Mittelstand zögert. Auch die aktuellen Studienergebnisse der DDIM bestätigen den Trend: Restrukturierung ist auf dem Vormarsch. In einem Kurzinterview geht die Vorstandsvorsitzende der DDIM, Dr. Marei Strack, näher auf die Rolle von Restrukturierungsmandaten im Interim Management ein. Nachfolgend einige Kernaussagen in Auszügen.
„Die neuesten Zahlen des DDIM bestätigen diesen Trend. Bei der Mandatierung von Interim Managerinnen und Managern, so Verbandschefin Dr. Marei Strack, habe das Thema Restrukturierung im Laufe der letzten fünf Jahre „deutlich an Relevanz gewonnen“. Die Nachfrage verdreifachte sich. Inzwischen entfallen rund 15 Prozent aller Mandate auf das Thema, während Projektmanagement in etwa denselben Anteil der Nachfrage für sich verbucht, gefolgt von Prozessoptimierung und Change Management. Würden Fachleute für Marketingaufgaben derzeit kaum benötigt, „sind erfahrene Expertinnen und Experten für Restrukturierungsthemen voll ausgelastet“, hebt Strack hervor.“
„Doch zurück zum Thema Restrukturierung. Spannend ist zu beobachten, dass der Mittelstand selbst bei existenzieller Bedrohung Interim Management als Lösungsansatz oft verwirft. „Aus Kostengründen wird häufiger eine interne Lösung favorisiert“, wundert sich Verbandschefin Strack. Wer sich um Projekte bemüht, muss zahlreiche Restriktionen in Kauf nehmen. Strack zufolge würden Unternehmen gerade im süddeutschen Raum sogar Reisekosten begrenzen. Sie erwarten, dass Interim Managerinnen und Manager vor Ort verfügbar sind. „Wer Projekte überwiegend remote wahrnehmen möchte, trifft oft auf Ablehnung.““
„Einige Provider beobachten allerdings, dass gerade jetzt die Qualität von Kandidatinnen und Kandidaten fürs Interim Management zu wünschen übrig lässt. Diese Entwicklung, die auch durch fragwürdige Profilierungsansätze von Interim Managerinnen und Managern in sozialen Medien befeuert wird, beunruhigt den Verband. Zur Wahrung eines hohen Qualitätsstandards appelliert Strack deshalb an Interim Managerinnen und Manager, nicht an der eigenen Weiterbildung zu sparen. Auftraggebende Unternehmen sollten nach Start eines Projekts regelmäßige Feedbackrunden einplanen. So zeichne sich ab, ob man wie geplant vorankommt und die Chemie stimmt, sagt Strack. „Falls nicht, gilt es, die Rahmenbedingungen anzupassen oder eventuell die Reißleine zu ziehen.““
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