Workshop der DDIM.fachgruppe // Digitalisierung: Personal Branding & Social Selling für Interim Manager

Ein Beitrag von Interim Manager & DDIM Mitglied Marc Kresin für die DDIM.fachgruppe // Digitalisierung

Am 7. November 2025 fand im Rahmen des Jahreskongresses der DDIM in Düsseldorf ein Workshop der DDIM.fachgruppe // Digitalisierung statt, der sich einem Thema widmete, das im Interim Management zunehmend erfolgsentscheidend wird: Personal Branding und Social Selling. Moderiert wurde die Veranstaltung von Marc Kresin und Sascha Gundlach, die gemeinsam durch einen interaktiven Nachmittag voller Impulse, Analysen und Diskussionen führten.

Ein besonderer Rahmen für ein zukunftsweisendes Thema

Gastgeber war das Team von Bestes Pferd im Stall, das mit den modernen Räumen des Neohub eine Atmosphäre schuf, die kreatives Denken und offenen Austausch begünstigte. Die Teilnehmenden – erfahrene Interim Manager aus unterschiedlichen Branchen – nutzten die Gelegenheit, sich intensiv zu vernetzen und gemeinsam an ihrer digitalen Sichtbarkeit zu arbeiten.

Warum Personal Branding für Interim Manager immer wichtiger wird

Der Workshop startete mit einem klaren Befund:

Die Interim-Branche professionalisiert sich. Märkte werden digitaler. Entscheidungen werden schneller. Sichtbarkeit entsteht nicht mehr durch klassische Referenzen allein – sondern durch digitale Präsenz, Relevanz und Resonanz.

Besonders hervorgehoben wurden folgende Entwicklungen:

  • Mandatgeber suchen verstärkt digital nach Expertise, bevor überhaupt ein erstes Gespräch stattfindet.
  • LinkedIn fungiert als entscheidender Trust-Layer – ein Profil ist heute nicht mehr „CV“, sondern „digitale Visitenkarte + Arbeitsprobe + Vertrauensbeweis“.
  • Interim Manager mit klarer Positionierung werden häufiger angefragt, weil sie Probleme klar benennen und Lösungen fassbar machen.

Die zentrale Aussage des Workshops lautete deshalb: Personal Branding ist keine Selbstinszenierung, sondern ein Führungsinstrument.

Die Grundlogik von Sichtbarkeit: Kompetenz × Klarheit × Konsistenz

Im Kern wurden drei Hebel herausgearbeitet, die für Interim Manager besonders relevant sind:

1. Kompetenz sichtbar machen

Viele Interim Professionals verfügen über exzellente Erfahrung – doch sie bleibt häufig unsichtbar. Statt Werbung oder Superlativen geht es um:

  • klare Schwerpunkte
  • präzise Problemdefinitionen
  • bewährte Methoden
  • verständliche Praxisgeschichten
  • messbare Ergebnisse

Kompetenz gewinnt dann, wenn sie für andere nachvollziehbar wird.

2. Klarheit in der Positionierung

„Wofür stehe ich – und für wen bin ich die richtige Lösung?“

Diese Frage wurde im Workshop sowohl individuell als auch in Gruppenarbeiten reflektiert. Basierend auf Best-Practice-Methoden wurden Positionierungsbausteine erarbeitet:

  • Kernproblem der Zielkunden
  • Nutzenversprechen
  • Differenzierungsmerkmale
  • Sprachstil und Kommunikationslogik

Besonders eindrücklich: Je klarer die Positionierung, desto „leichter“ wird Social Selling – weil jede Botschaft auf den eigenen Markenkern einzahlt.

3. Konsistenz in der Kommunikation

Viele Interim Manager beginnen mit einzelnen Posts – und hören wieder auf. Das Problem ist nicht fehlende Qualität, sondern fehlende Struktur.

Der Workshop vermittelte konkrete Werkzeuge:

  • Micro-Content-Routinen
  • Redaktionslogik für LinkedIn
  • Prinzipien des Social Proof
  • Interaktionsstrategien ohne „Push-Vertrieb“
  • Formate, die Vertrauen erzeugen: Insights, Learnings, Cases, Fragen, Reflexionen

Sichtbarkeit entsteht nicht durch Lautstärke, sondern durch Regelmäßigkeit und Relevanz.

Social Selling: Beziehung vor Conversion

Ein weiterer Schwerpunkt war die Frage, wie aus Sichtbarkeit Beziehungen entstehen – und aus Beziehungen schließlich Mandate. Die Leitidee:

Social Selling ist kein Verkauf, sondern die konsequent gepflegte Beziehung zu Menschen, die ähnliche Themen bewegen.

Der Workshop zeigte u.a.:

  • Wie man auf LinkedIn wertschätzend interagiert
  • Wie man Gespräche initiiert, ohne zu werben
  • Warum Dialog wichtiger ist als Reichweite
  • Wie „Silent Engagement“ (Saves, Shares, Weiterleitungen) echte Wirkung erzeugt
  • Warum Vertrauen wichtiger ist als Traffic

Die Diskussion verdeutlichte: Gerade im Interim-Umfeld zählt unaufgeregte, kompetente und authentische Kommunikation, nicht Selbstdarstellung.

Haltung statt Werbung: Authentizität als Schlüssel

Ein zentrales Thema war die Frage nach der „richtigen Tonalität“.

Viele Interim Professionals wollen sichtbar sein – ohne marktschreierisch zu wirken.

Die Kernbotschaft des Workshops lautete deshalb:

„Sichtbarkeit ist kein Selbstzweck. Sie entsteht dort, wo Kompetenz, Klarheit und Persönlichkeit zusammenkommen.“

Diese Haltung zog sich durch alle Diskussionen:

  • Authentizität schlägt Perfektion
  • Persönlichkeit ist keine Schwäche, sondern ein Differenzierungsfaktor
  • Haltung erzeugt Vertrauen – gerade im digitalen Raum

Ein Nachmittag voller Energie und Gemeinschaft

Die intensive Diskussion zwischen den Teilnehmenden zeigte, wie wichtig dieser Austausch ist. Viele gaben an, dass der Workshop einen Impuls dafür gesetzt hat, ihre persönliche Marke aktiver, bewusster und strategischer zu entwickeln.

Die Names der Teilnehmer:innen werden im finalen Magazin ggf. nicht aufgelistet (DSGVO), können aber von der DDIM nach Wunsch gekürzt oder vollständig gestrichen werden.

Ausblick

Die DDIM.fachgruppe // Digitalisierung plant für 2026 weitere praxisnahe Formate – u. a. zu Künstlicher Intelligenz, LinkedIn-Strategien für Interim Professionals und der Verbindung von Digitalstrategie & Leadership Positioning.

Marc Kresin unterstützt Unternehmen dabei, Business Agility im digitalen Wettbewerb zu erreichen. Der Diplom-Wirtschaftsinformatiker verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in leitenden Rollen – als CTO, CPO, Enterprise Architekt und IT-Projektleiter – und gilt als Brückenbauer zwischen Technologie, Business und Mensch.

Seine Schwerpunkte liegen in Digitalisierung, Cloud, Künstlicher Intelligenz, E-Commerce, CRM/XRM, SCM und agilen Methoden. Er arbeitet vor allem mit Unternehmen aus Energie, Handel und Telekommunikation und steht für klare Kommunikation, kreative Problemlösung und messbare Ergebnisse.

Sein Leitmotiv: Freundlich, klar und kompetent – gemeinsam zum Erfolg.

In den DDIM.fachgruppen haben sich Mitglieder zusammengeschlossen, die in gleichen Branchen und Funktionen oder an vergleichbaren Aufgabenstellungen und Sonderthemen arbeiten. Die Mitglieder sind auf ihren Gebieten Experten, sie tauschen ihr Wissen und ihre Erfahrungen aus. Eines ihrer Ziele ist es, das Interim Management in den einzelnen Disziplinen bekannter zu machen sowie mehr Nähe zur Industrie, zu Verbänden und zu Fachmedien herzustellen.