Produktionsverlagerung der Zulieferer der Automobilindustrie: Fokus Mittel- und Osteuropa (MOE)

Ein Beitrag von DDIM Partner Petr Prokop, Geschäftsführer // GiVE Management GmbH

Die Produktionsverlagerung deutscher Automobilzulieferer nach Mittel- und Osteuropa (MOE) ist ein langfristiger Trend, getrieben von niedrigeren Lohn- und Produktionskosten, günstigen Steuerbedingungen und erweiterten Absatzmärkten. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) flossen zwischen 2010 und 2018 etwa 14 % der deutschen Auslandsinvestitionen in diese Region.

Polen, Tschechien, Ungarn, Rumänien und die Slowakei sind zentrale Ziele für deutsche Produktionsverlagerungen, gekennzeichnet durch hohe Wirtschaftsdynamik, qualifizierte Arbeitskräfte, gute Infrastruktur und geografische Nähe zu Deutschland. Eurostat-Zahlen zeigen einen Anstieg der Kfz-Teileimporte aus dieser Region nach Deutschland um 79 % von 2010 bis 2019, mit fünf der zehn wichtigsten Zulieferstaaten in diesem Gebiet.

Ein genauerer Blick auf einige dieser Zielländer:

  1. Tschechien: Die Automobilindustrie spielt eine zentrale Rolle, mit führenden OEMs und starken Zulieferern wie Hella Mohelnice und Continental Automotive Czech.
  2. Polen: Als führender Lieferant von Bauteilen hat sich Polen insbesondere im Bereich Elektromobilität etabliert, indem es zu einem Schlüsselakteur in der Batterieproduktion für Elektrofahrzeuge in Europa wurde.
  3. Ungarn: Mit über 40 der weltweit größten Automobilzulieferer, darunter Bosch, Continental und ZF, spielt Ungarn eine entscheidende Rolle. Die Investitionsfreundlichkeit und zentrale Lage machen es zu einem bedeutenden Produktionsstandort, besonders für die Elektromobilität.
  4. Rumänien: Als wichtiger Produktionsstandort für Zulieferer, besonders im Bereich Elektromobilität. Investitionen von Dacia und Ford Otosan tragen zur Integration lokaler Zulieferer in die Produktionsketten bei.
  5. Slowakei: Die wirtschaftliche Transformation seit den neunziger Jahren führte zu einem beeindruckenden Aufstieg als Autoland, angezogen durch Unternehmen wie Volkswagen und Jaguar Land Rover.

Neben den etablierten Ländern haben sich auch Serbien und Nordmazedonien erfolgreich in die deutschen Automobilzulieferketten integriert. Hier spielt das Interim Management eine wichtige Rolle, um den schnellen und effizienten Start von neu eröffneten Werken in diesen neuen Destinationen zu gewährleisten.

Interim-Manager bieten als Fachleute mit internationaler Reichweite eine einzigartige Möglichkeit, zum Erfolg von Unternehmen in neuen Ländern beizutragen. Dank ihres Wissens und ihrer Erfahrung sind sie in der Lage, schnell auf die Besonderheiten des jeweiligen Standorts zu reagieren und effektive Beziehungen zu lokalen Partnern aufzubauen. Dank ihres Fachwissens sind sie in der Lage, die Übergangsphasen reibungslos zu gestalten und die mit dem neuen Umfeld verbundenen Komplikationen zu minimieren.

Bei großen Produktionsverlagerungen nach Mittel- und Osteuropa spielen Interim Manager eine Schlüsselrolle bei der Inbetriebnahme neuer Produktionseinheiten. Ihre Fähigkeit, neue Fabriken, insbesondere in Ländern wie Serbien und Nordmazedonien, schnell in Betrieb zu nehmen, stellt einen strategischen Vorteil für deutsche Automobilzulieferer dar, die die Chancen, die sich durch die attraktiven Bedingungen in diesen neuen Regionen bieten, effektiv nutzen können.

Die Entscheidung, die Produktion an neue Standorte zu verlagern, ist nach wie vor ein komplexer Prozess, bei dem neben wirtschaftlichen Faktoren auch die Fähigkeit zur schnellen und reibungslosen Umsetzung eine wichtige Rolle spielt. In dieser Hinsicht wird Interimsmanagement zu einem unschätzbaren Instrument, um im dynamischen Umfeld Mittel- und Osteuropas erfolgreich zu sein. Unternehmen sollten daher nicht nur auf die Faktoren der Verlagerung selbst achten, sondern auch darauf, wie effizient und schnell neu eröffnete Fabriken unter der Leitung von Interim-Managern ihren Betrieb aufnehmen können.

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Petr Prokop ist Inhaber und Geschäftsführer der GiVE Management GmbH. Er war über 15 Jahre im Auftrag verschiedener Top-10-Unternehmensberatungen mit der Strategie- und Prozessberatung sowohl internationaler Konzerne als auch mittelständischer Unternehmen aus Deutschland, den USA, Frankreich, Österreich, der Schweiz, Schweden, Russland und Tschechien befasst. Seine Branchenkompetenz umfasst die Automobilindustrie, den Maschinen- und Anlagenbau, Metallverarbeitung, Präzisionsgeräte, Elektronik und Elektrotechnik, Baumaterialien, Nahrungsmittelindustrie und Handel. Petr Prokop studierte Betriebswirtschaft an der LMU München.

Die GiVE Management Consulting GmbH ist eines der führenden Unternehmen bei der Suche nach erfahrenen Interim Managern und Experten für Automotive, Maschinen- und Anlagenbau, Elektronik und Elektrotechnik, Medizin-, Mess- und Regelungstechnik, Nahrungsmittelherstellung und vielen weiteren. Dabei ist Automotive stark ausgeprägt, da GiVE etwa 50 % der 100 größten Automobilzulieferer betreut. Der Provider arbeitet in allen Hotspots der Automobilindustrie weltweit. GiVE hat bereits in 28 Ländern Projekte durchgeführt und verfügt über ein Netzwerk von mehr als 3.000 erfahrenen Experten, die mit ihrem fachspezifischen Know-how jede Herausforderung meistern können.