Die Dachgesellschaft Deutsches Interim Management, DDIM e.V. hat rund 300 Interim Manager zur aktuellen Marktlage befragt. Die Branche erwartet steigende Honorare und mehr Aufträge in 2011.
Die Zeichen stehen gut für Deutschlands Interim Manager. Unternehmen suchen wieder verstärkt Manager auf Zeit, die vor allem für anspruchsvolle Transformationsprozesse wie Restrukturierungen, großen IT Projekten und Geschäftserweiterungen sowie bei Prozessoptimierungen zum Einsatz kommen. „Seit dem zweiten Quartal 2010 zieht die Nachfrage nach Interim Managern extrem an“, erläutert Jens Christophers, Vorstandvorsitzender der DDIM, die positive Entwicklung. „Wir sehen, dass sich viele Unternehmen nach der Wirtschaftskrise neu aufstellen und weiterentwickeln müssen und sich dafür externes Know-how und zusätzliche Managementressourcen auf Zeit ins Unternehmen holen. Das zeigen auch die Ergebnisse unsere Marktumfrage.“ Die Erwartungen für 2011 liegen daher deutlich über den Vorjahren. Fast zwei Drittel der befragten Manager sehen eine deutliche Verbesserung für die Einsatzmöglichkeiten von Interim Managern im kommenden Jahr. Auch die Einkommenserwartungen für 2011 sind sehr positiv. Nach einer Verzehnfachung des Umsatzes von 80 auf 800 Millionen Euro in nur acht Jahren seit 2000, war ein Umsatzrückgang im Krisenjahr 2009 zu verzeichnen. Für 2010 und 2011 rechnet die Branche neben einer stark steigenden Anzahl an Projekten ebenfalls mit steigenden Tagessätzen. Insbesondere erwarten drei Viertel der Manager noch mehr Projektaufträge und damit eine höhere Auslastung für 2011. Eine Verschlechterung der Marktentwicklung erwarten hingegen nur 6 Prozent der Befragten. 2009 sahen immerhin rund 22 Prozent schwarz für 2010. „Einen signifikanten Anteil der Aufträge werden die Interim Manager den Beratern abjagen“, sagt der Vorstandsvorsitzende der DDIM. “ Die Unternehmen wollen keine Analysen und Beraterpapiere; vielmehr sind tragfähige Konzepte gefragt, die von erfahrenen Interim Managern im Unternehmen auch wirklich umgesetzt werden“.
Die Schwerpunkte der Interim Management Einsätze lagen 2009 im Maschinen- und Anlagenbau (41,9 Prozent, 2008: 35,1 Prozent) sowie in der Automobil- und Zulieferindustrie (33 Prozent, 2008: 33,4 Prozent). Weniger nachgefragt wurden Interim Manager hingegen bei Banken (2009: 6,5 Prozent, 2008: 11,1 Prozent). Auch Handel und Konsumgüterindustrie holten weniger Manager auf Zeit in Haus (2009: 18,4 Prozent, 2008:23,6 Prozent). Externe Führungskräfte wurden vorrangig zur Prozessoptimierung und Ertragssteigerung sowie zur Überbrückung von Vakanzen eingesetzt, außerdem im Bereich Unternehmenszusammenführung. Vor allem auf Vorstands- und Geschäftsführerebene wurden Interim Manager gebraucht, Tendenz steigend.
An der Online-Befragung nahmen im Zeitraum September bis Mitte Oktober 2010 284 Interim Manager teil, die zu den Themengebieten Projektakquisition, Struktur und Inhalte der Projekte, Provider sowie Marktentwicklung Auskunft gaben. Die unabhängige Erhebung und Auswertung im Auftrag der DDIM erfolgte durch die MoveProject-Support on Demand GmbH in Köln.