wissen - mandat das modell der darreichung ist neu. manch einer mag nun sagen: „und das geschäftsmodell …“, dieses urteil über- lasse ich dem geneigten leser. wer frü- her in der dorfkneipe den partner suchte wird heute digital von lovoo anschei- nend schon vorher betrogen. auch ein geschäftsmodell. es gibt viele, aber nicht alle sind arbitrageure. heute werden, abhängig von der bran- che, bereits bis zu 30% der umsätze, laut statista.com, mit produkten gemacht, die vor einigen jahren nicht existierten. app- le music, ott telefonprodukte, games u.v.m. als beispiele im rein digitalen be- reich, aber auch ein komplett am com- puter errechnetes fahrzeug von edag, dessen karosserie und in zukunft immer mehr teile aus dem 3d drucker kommen – schlechte nachrichten für werkzeug- bauer; oder polyphonic hmi, das festlegt welche songs einträglich sind – schlech- te nachrichten für die musiker; oder klöckner mit stahlblechen on demand durch direkten zugriff des bestellers auf die produktion – gute nachrichten für kleinserienbauer. in manchen bereichen wie analyse, big data, mobil, cloud, social media, nachrichten- und informa- tionsverbreitung usw. hat die digitalisie- rung annähernd 100% erreicht. ein zei- chen für jeden darüber nachzudenken, ob man nicht doch die eigenen modelle und prozesse einmal unter die lupe nehmen sollte, bevor es ein anderer tut. und der zug ist in fahrt: nach nur 30 jahren hat im oktober 2014 die anzahl der mobilen geräte mit 7,22 milliarden die bevölkerung von 7,20 milliarden überholt! digitalrezept der wirklichkeit ich habe mir erlaubt, ein etwas weniger hypeträchtiges, eher „normales“ beispiel zu nehmen, in dem sie gerne alle teile austauschen können. lassen sie ihre phantasie fliegen, nehmen sie ihre anfor- derung! rezeptinhalt man nehme: ein röntgengerät, mrt oder ähnliches; ein ekg; ein paar mess- oder analysegeräte; dazu einen arzt und einen patienten mit einem leiden; schulende schwestern; eine krankenkasse; telefon- kabel, lwl, gsm; lebenspartner und nachbarn; den hausarzt; rettungsdienste; und so manches mehr. dazu einen, der das alles versteht und zusammensetzen kann; eine handvoll programmierer; einen projektleiter und ein paar kundige helfershelfer. rezeptanwendung patienten mit kardiovaskulären störungen (herzpatienten) haben, durch schwestern eingeschult, eine waage, ein ekg-gerät, ein blutdruck-messgerät usw. verbunden mit einem smartphone oder tablett zu hause. die morgendliche anwendung versendet automatisch die daten an die charité in berlin zur telemedizin. die vitalwerte werden dort mit dem krankheitsverlauf in der elektronischen krankenakte, die auch der hausarzt füllt, abgeglichen, ggf. vorher im rech- ner bereits voranalysiert. wird etwas auffälliges gefunden, erfolgt ein chat oder anruf, ansonsten nichts. kommen keine daten oder ist der patient nicht erreichbar, werden die notfallnummern lebensgefährte, nachbar, … bis zum rettungsdienst durchgearbeitet. rezeptergebnis die telemedizin erspart dem patienten reise- und wartezeiten, senkt die überwachungs- und postoperativen kosten, entlastet die ärzte, ermöglicht ein sehr detailliertes und über lange zeit kontinuierliches krankheitsbild, schafft sicherheit, rettet leben, erzeugt vertrauen und zusammenarbeit. was tun um all das in den griff zu bekommen, gibt es ein paar grundlegende fragen zum vorhaben und einen prozess, der die digitalisierung ermöglicht. ein auszug. 1) wie lautet meine unternehmensstra- tegie (zeiträume, entwicklung, märkte, produkte, …)? wir stellen immer die gleichen fragen: warum, was, wie, wozu www.ddim.de interim management magazin | 45